Trotz langer Suche auf Flohmärkten und in den unendlichen Weiten des World Wide Web findet man nicht immer genau das wonach man gerade sucht. Amazon ist an diesem Punkt zwar ein treuer Freund und Helfer, vor einer falschen Lieferung oder einer unerfüllten Erwartung bleibt man trotzdem nicht immer verschont. In solchen heißt es dann selbst Hand anlegen!
Ich bin seit vielen Wochen auf der Suche nach einer günstigen, alten Zinkwanne, bislang leider noch ohne Erfolg. Für meine Herbstdekoration habe ich mich dann für den vermeindlich einfacheren Weg entschieden und mir einen kleineren Zinkeimer im Onlineshop bestellt. Eigentlich hatte ich auch darauf geachtet dass er matt ist, beim Auspacken der Lieferung glänzte mir der nagelneue Eimer jedoch bereits aus dem Karton entgegen. Zurückschicken wollte ich ihn dann auch nicht, also blieb nur noch die Devise: Was nicht passt, wird passend gemacht! ;)
Ihr braucht zum Mattieren:
150 ml Wasser 2 EL Natron 3 EL Essig Reinigungsschwamm trockenes Handtuch
Oberfläche aufrauen
Metalle sind in der Regel mit Zink beschichtet um der Witterung entgegenzuwirken und das Metall vor Nässe und anderen Einflüssen zu schützen. In diesem Fall wollen wir aber genau das erreichen. Das funktioniert sehr gut mit einer Säure die die Beschichtung angreift. Nachdem ich kein Fan von purer Chemie bin und solch stark ätzende Mittel auch nicht Zuhause habe, habe ich mir eine schonendere Alternative gesucht. Dafür sollte das zu mattierende Objekte jedoch vorbehandelt werden, damit unser Hausmittelchen mehr Wirkung zeigt.
Nehmt euch einen einfachen Reinigungsschwamm her und reibt mit der rauen Seite kräftig über die Oberfläche des Metalls. Ihr könnt stattdessen auch sehr feines Schleifpapier verwenden. Achtet bloß darauf, dass die Körnung nicht zu grob ist und ihr euch keine tiefen Kratzer in das Metall macht. Ein Schwamm reicht hier im Grunde vollkommen.
Aus dieser Vorbehandlung gehen zwei Effekte hervor:
1. Die oberflächliche Struktur wird bereits ein wenig zerstört und somit der Glanz verringert. 2. Die Oberfläche wird aufgeraut und die Natron-Essig-Mischung kann später tiefer in das Metall vordringen und wirkt intensiver.
Mattieren mit Hilfe von Natron und Essig
Nun ganz einfach das Natron in das Wasser geben, Essig hinzufügen und gut umrühren. Wer gerade kein Natron bei der Hand hat, kann es auch durch Backpulver ersetzen. Dann könnt ihr auch einen Esslöffel mehr nehmen. Wie es sich viele von euch bestimmt schon denken, beginnt das Ganze nun stark zu schäumen. Genau so soll es sein! Den zu mattierenden Zinkgegenstand mit der weichen Seite des Schwamms mit dem Natron-Essig-Gemisch kurz einreiben und danach nochmals damit befeuchten. Zirka 30 Minuten einwirken lassen und mit einem trockenen Handtuch abtupfen. Wenn der gewünschte Mattierungsgrad noch nicht erreicht ist, den Vorgang einfach wiederholen bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid.
Et Voilá – so schnell kann der Glanz verfliegen!
Noch eine grobe Erklärung dazu:
Durch Zugabe von Säure wird Kohlendioxid im Natron freigesetzt. Wir kennen das Phänomen von Backtriebmitteln, Brausepulvern oder auch Putzmitteln. Sogar in manchen Zahnpasten in Natron zu finden und sorgt für strahlend weiße Beißerchen :D
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